BCT-Touristik

Neuseeland Fernreisen

Napier - die Quelle des jugendlichen Glücks

Die neuseeländische Küstenstadt Napier liegt im Osten des Landes an der Pazifikküste der Nordinsel, genauer gesagt in der Hawke Bay. Mit rund 60 000 Einwohnern ist sie für neuseeländische Verhältnisse weder klein noch groß und liegt etwa im Mittelfeld, was die Einwohner der Städte angeht.

Benannt ist die Stadt nach Sir Charles Napier, der unter der britischen Flagge eine Menge Schlachten geschlagen hat. Vielmehr als durch den Feldherren wurde die Stadt allerdings 1931 von einem sehr starken Erdbeben mit anschließendem Großfeuer. Dieses hat die damalige Stadt in etwa 5 Minuten nahezu komplett zerstört.

Den Überlebenden, das Erdbeben der heutigen Stärke 7,9 hat etwa 260 Menschen mitgerissen, war relativ schnell klar, dass die Stadt wieder aufgebaut werden musste. Da dies alles gleichzeitig und möglichst günstig geschehen sollte, entschied man sich damals für den Art Déco Stil, der dem heutigen Stadtbild noch immer ein jugendliches Flair verleiht.

Unter Art Déco versteht man 'verzierende Künste', eine Bewegung unter Designern, die auch vor der Architektur von 1920 bis 1940 keinen Halt machte.

Die Hauptstadt des Art Déco

Was im Zuge des schnellen Wiederaufbaus des Stadtzentrums bereits 1931 in Napier entstanden ist, ist auch heute für die Stadt und die gesamte Region von großer Bedeutung. Ähnlich, beziehungsweise noch stärker als die Stadt Invercargill, profitiert das Tourismusgeschäft enorm von den Bauten im jugendlichen Stil. Invercargill liegt auf der Südinsel und ist zugleich die südlichste Stadt des Landes.

Aufgrund dieser einzigartigen Architektur ist Napier nicht nur von Kreuzfahrtschiffen eine beliebte Anlaufstelle für Landbesuche, auch zahlreiche andere Touristen besuchen jährlich die Stadt. Im Vordergrund stehen natürlich die jugendlich peppig aussehenden Gebäude, aber Napier bietet seinen Besuchern auch noch andere sehr schöne Sehenswürdigkeiten.

Lohnenswert ist zum Beispiel ein Spaziergang auf der Uferpromenade, der Marine Parade, welche direkt am Meer verläuft und damit die Küstenlinie widerspiegelt, die bei dem starken Erdbeben entstanden ist, als sich der Meeresboden in diesem Bereich gut zwei Meter absenkte und die heutige Küste formte.

Trotz der zahlreichen Attraktionen die die Stadt bietet, lässt es sich nicht verleugnen, dass es der Art Déco Stil ist, der die Menschen in seinen Bann zieht. Nicht nur für Architektur-Interessierte ist dies sehenswert. Napier ist die Stadt, die auf der Welt am meisten Bauten in diesem Stil besitzt. Ähnlich viele Gebäude befinden sich nur noch im Art Déco Stadtteil South Beach von Miami in den USA.

Da die Witterung aber auch vor den künstlerisch hochwertigen Gebäuden keinen Halt macht, wurden viele der Gebäude in den 70er Jahren teilweise durch Neubauten im gleichen Stil ersetzt oder in den letzten Jahren liebevoll restauriert.

Besonders sehenswert sind die Hotels 'Criterion' und 'Masonic', die Bank der Stadt und das 'A&B Building' sowie das 'Daily Telegraph Building'. Alles in allem sollte man als Tourist auf jeden Fall einmal die 'Emerson Street' entlang gegangen sein. Diese ist nicht nur die Haupteinkaufstrasse der Stadt, sie ist auch eine wahre Fundgrube für alle Fans des jugendlichen und farbenfrohen Baustils, da alle angereihten Gebäude so erbaut wurden und das Ganze ein verkehrsberuhigter Bereich ist. Die perfekte Grundlage für ein paar schöne Fotos.

Seit 1990 stehen alle Gebäude im Stadtkern Napiers unter Denkmalschutz. Dies ist ein weiterer Grund für die Stadt und die Organisation Art Déco Trust den Stil zu feiern. So gibt es jedes Jahr im Frühling das so genannte Art Déco Weekend. Ein Wochenende, welches ausschließlich der Architektur und dem Lebensstil der 30er Jahre nachempfunden wird und jedes Jahr tausende Besucher aus aller Welt anzieht.